Hochwasser Gimritzer Damm

Am 04.06.2013, um 22:35 Uhr wurden wir erneut alarmiert. Da wir uns innerhalb der Wehr in zwei Gruppen, die sich gegenseitig ablösen sollten, geteilt hatten, traf es einige Kameraden besonders hart. Denn diese lagen gerade mal zwei Stunden im Bett. Trotzdem erschienen alle am Gerätehaus. Diesmal fuhr der eine Teil unserer Wehr zum Passendorfer Damm, an dem vermehrt Durchsickerungen festgestellt wurden. Hier wurde der Deichfuß mit Sandsäcken stabilisiert. Zusätzlich wurden in mehreren Bereichen, in denen die Sandsäcke vollflächig verlegt waren und sich deshalb das Wasser am Deich sammelte, Sandsäcke umgeschichtet, damit das angestaute Wasser kontrolliert abfließen konnte. Auch hier befanden sich zahlreiche „zivile“ Helfer vor Ort, die tatkräftig anpackten. Nach getaner Arbeit ging es erst einmal zurück zum Gerätehaus, wo die Kameraden sich für weitere Alarmierungen bereit hielten. Der andere Teil, eigentlich unsere Ablöseschicht, wurde in der gesamten Zeit am Gimritzer Damm eingesetzt. In den Morgenstunden lösten wir uns am Gimritzer Damm gegenseitig ab. Hauptaufgabe war es, ständig den Damm zu kontrollieren, um Schwachstellen frühzeitig erkennen und bekämpfen zu können. Der Damm war dermaßen stark aufgeweicht, dass jederzeit mit einem Bruch des Dammes gerechnet werden musste. Da sich unterhalb der Straße Ausspülungen und Wasseransammlungen befanden, wölbte sich der Straßenbelag in mehreren Bereichen stark nach oben und brach stellenweise auf. Diese Stellen wurden zunächst mit Europaletten, auf denen Sandsäcke gestapelt waren, beschwert. Dadurch konnte eine Absenkung der Wölbung und Wasseraustritt durch den Straßenbelag verhindert werden. Aus der Brunnengalerie pumpten wir zusammen mit den Kameraden der Südwache das Wasser zurück hinter den Gimritzer Damm. Später übernahm diese Aufgabe das THW, da diese über Pumpen verfügen, deren Förderleistung gegenüber unseren deutlich höher ist. So lösten wir uns bis zum Abend des 06.06.2013 gegenseitig im Zwei-Schichtsystem ab. Bei den Kontrollgängen stellten wir in mehreren künstlich errichteten Wassersammelbecken Fische fest, die aus der Saale über die Deichkrone gespült worden waren. Da inzwischen hochsommerliche Temperaturen herrschten und das Wasser aus diesen Becken so langsam absickerte, erwärmte sich das Wasser sehr stark. So beschlossen wir, diesen kleinen Saalebewohnern zu helfen und fingen sie größtenteils ein und gaben sie in die Saale zurück. Zum Abend des 06.06.2013 wurden wir dann durch die FF Lettin abgelöst und konnten uns zu Hause erst einmal richtig ausschlafen, denn Arbeit kommt bestimmt noch reichlich auf uns zu.

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