Hochwasser Talstraße
Einsatz: 2013-0003 | Veröffentlicht am | Aufrufe: 20
Am 03.06.2013, um 11:18 Uhr wurden wir anlässlich der inzwischen dramatischen Hochwassersituation zur Bereitschaft im Gerätehaus alarmiert und wenig später in die Talstraße geschickt. Da die Situation vorauszusehen war, hielten sich zahlreiche Kameraden schon für den Einsatzfall bereit. Bei Eintreffen am Einsatzort stand das Wasser der Saale bereits auf so hohem Niveau, dass schon jetzt nicht mehr alle Häuser geschützt werden konnten. Für die noch nicht überfluteten Bereiche wurde sofort die Errichtung von Schutzwällen fortgesetzt, die bereits durch die Anwohner begonnen wurde. Durch das rasant ansteigende Wasser mussten die meisten Bereiche aufgegeben werden. Das Wasser zwang Anwohner und Einsatzkräfte immer wieder zum Rückzug. Mit einer überwältigenden Unterstützung von Anwohnern und zahlreichen freiwilligen Helfern aus der Umgebung wurden tausende von Sandsäcken befüllt und verbaut. Zum Abend hin wurde jedoch der Einsatzleitung vor Ort und auch vielen Anwohnern klar, dass man den Kampf gegen das ständig steigende Wasser bei den meisten Häusern verlieren würde. So begann die Evakuierung der Häuser. Diese gestaltete sich in einigen Fällen als besonders schwierig. So musste zum Beispiel eine ältere Dame, die an den Rollstuhl gebunden war, aus dem Obergeschoss eines Hauses transportiert werden, dessen Zugang und Treppenhaus bereits unter Wasser stand.Die Dame wurde also durch das Treppenhaus getragen und noch im Treppenhaus in ein Kanu, welches uns Anwohner der Talstraße freundlicherweise zur Verfügung stellten, gesetzt und dann durch das fast brusthoch stehende Wasser in der Talstraße transportiert. Viele Anwohner weigerten sich, ihr Anwesen aufzugeben und kämpften weiter gegen die Wassermassen. Gegen Mitternacht teilte sich die FF-Dölau dann, um eine ständige Besetzung der Einsatzstelle sicherzustellen. Die Kameraden verblieben zum Teil weiter vor Ort und setzten die Evakuierungsmaßnahmen fort. Um 06:00 Uhr am 04.06.2013 löste der zweite Teil der FF-Dölau die Kameraden nach nur knapp 3 bis 4 Stunden Schlaf ab. In den Morgenstunden wurde ein neuer Damm quer über die Straße errichtet, der auch gehalten werden konnte, da der Wasserpegel zwar nicht fiel, aber nur noch wenige Zentimeter in mehreren Stunden anstieg. Im Laufe des Tages wurden weitere Anwohner samt ihren Haustieren evakuiert, die nun doch den Kampf gegen das Wasser aufgeben mussten. Am Abend des 04.06..2013 wurden unsere Kräfte von der Talstraße abgezogen und in den Bereichen Passendorfer Damm und Gimritzer Damm eingesetzt.